Aufgabe 3


Das zersägte Schachbrett

Zu seinem achten Geburtstag bekam mein Sohn Matthias von meinem Schwager Klaus einen Kinderwerkzeugkasten geschenkt. Er hatte ihn sich sehr gewünscht, und die ganze Familie freute es, wie glücklich er darüber war. Nur ich hatte ein ungutes Gefühl bei diesem Geschenk, und wie sich bald herausstellte, nicht zu Unrecht.

Nach dem Geburtstagskaffee verschwand mein Sohn mit seinem Werkzeugkasten in den Keller, und kurze Zeit später drangen leise Sägegeräusche zu uns herauf. Ich dachte mir zuerst noch nichts Böses dabei, doch als es dann im Keller still wurde, und mein Sohn nicht wieder in der Wohnung auftauchte, wurde ich misstrauisch. Ich kannte meinen Sprössling: Wenn er für längere Zeit ruhig war, stellte er entweder gerade Unfug an oder hatte ein schlechtes Gewissen.

Ich ging in den Keller. Freudestrahlend kam mir mein Sohn entgegen. "Schau mal, Papi, was ich zersägt habe!" Er hielt mir einen Stapel gleich großer, quadratischer Holzplättchen entgegen. Ich erkannte sie nicht sofort. "Es ist dein altes Schachbrett. Ich habe meine neue Fuchsschwanzsäge daran ausprobiert." Der Ärger stieg in mir auf. Mein schönes altes Schachbrett, eine herrliche Intarsienarbeit aus Ebenholz und Elfenbein, die ich von meinem Großvater geerbt hatte, war in seine 64 Felder zersägt worden! "Papi, rate mal, wieviele Male ich sägen musste."

Ich habe natürlich nicht geraten, sondern stattdessen Matthias gehörig den Kopf gewaschen und ihn für den Nachmittag mit Hausarrest bestraft. Aber vielleicht kommen Sie der Aufforderung meines Sohnes nach. Wieviele gerade Schnitte musste er mindestens machen, um das Schachbrett in seine 64 Felder zu zersägen? Sie dürfen dabei annehmen, dass mein Sohn die schon zerteilten Stücke des Brettes aufeinander legte und zusammen durchsägte.


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