Aufgabe 2


Die alte Kiesgrube

Als Kind habe ich gerne an der alten, stillgelegten Kiesgrube hinter dem Haus meiner Eltern gespielt. Es war zwar streng verboten, aber wen kümmert das schon. Im Laufe der Jahre hatte sich in der Grube Regenwasser gesammelt, und es war ein hübscher kleiner Teich entstanden, in dem man herrlich baden konnte. Rund um die Kiesgrube lag ein Streifen Heide mit Kiefern, Birken und Wacholder und einigen kleinen Sandhügeln. Dies war der ideale Spielplatz für uns Jungen aus der Nachbarschaft, und ich habe ungezählte Nachmittage nach der Schule dort verbracht und bin oft erst in der Dämmerung mit zerrissenen und verdreckten Hosen nach Hause gekommen.

Viele Jahre später, als ich wieder einmal in meiner Heimatstadt war, ging ich an einem Sonntagnachmittag zu unserer alten Kiesgrube. Aber ach, wie hatte sie sich verändert! Ich erkannte sie kaum wieder. Die Stadt hatte das Gelände gekauft und einen kleinen Park daraus gemacht. Der Gartenarchitekt war wohl ein Freund strenger geometrischer Formen gewesen. Er hatte die Kiesgrube in einen quadratischen Teich umgewandelt, der in der Mitte des auch quadratischen Parks lag. Rund um den Teich lagen kleine Rasenflächen, Blumenbeete und Baumgruppen. Sie wurden von einem Weg durchschnitten, der den Teich in einem Kreis umrundete und ihn an seinen vier Ecken berührte, und der die vier Seiten der Stadtparkgrenzen in deren Mittelpunkten traf.

Mir schien, dass der Gartenarchitekt den Teich viel größer gemacht hatte, als er als Kiesgrube gewesen war. Aber ich kann so etwas schlecht schätzen, ich wusste nur, dass der gesamte Park, einschließlich des Teiches, eine Fläche von vier Hektar hatte.

Wissen Sie, wie groß der Teich war?


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